Mittwoch, 25. Mai 2011

was ich eigentlich sagen wollte





Mal davon abgesehen, dass ich eventuell keinen Bock mehr auf das Kack-Leben hatte, dass ich mir selbst ‚aufgebaut’ habe, ich habe so viele Möglichkeiten bekommen, die mich JETZT dazu bewegen doch noch etwas zu ändern. Es schien alles mehr oder weniger verloren, aber wenn man schon am Boden liegt werden einem vielleicht erst richtig die verschiedenen Dinge bewusst, die einen wieder hoch holen. Mein Glück war, dass ich zu den richtigen Zeiten an den richtigen Orten war, zumindest einmal mehr als umgekehrt. Menschen und Umstände können in funktionierenden Kombinationen Dinge verändern, von denen man nie erwartet hätte, dass so etwas überhaupt noch möglich ist. Das ist auch der Grund, der mich dazu bewegt doch wieder zu schreiben. 4 oder 5 Monate von 2011 habe ich irgendwie versäumt und bin mehr oder weniger auf derselben Stelle geblieben. Und plötzlich kommt man nichtsahnend aus Mallorca, und plötzlich ändert sich alles. Menschen merken, dass sie falsch lagen, man selbst bekommt eine andere Einstellung und das Glück gibt einem auch noch die Chance eine geliebte Person früher als erwartet zu treffen. Das Leben wirkt plötzlich heller und freundlicher und es scheint, als ist der lange Winter endlich vorüber.

Plötzlich ist alles gut?

Ich kann nicht behaupten, dass sich ALLES geändert hat. Ich bin immer noch dick, habe noch immer Fressgelüste, aber die stehen längst nicht mehr an erster Stelle. Aber ich bin wieder lebendig. Ich kann wieder schreiben! Es war nie so, dass ich das nicht konnte, aber mir hat der Wunsch gefehlt. Und jetzt sitze ich hier, habe nichts zu tun, und anstatt zu überlegen was ich mir zu Essen holen könnte, fange ich an diesen blog erneut aufzubauen. Denn plötzlich ist der Wunsch dünn zu werden wieder da, so wie es damals war. DAMALS war noch alles ganz anders, hat auch nicht geklappt und hat mich quasi in die ganze Sache reingebracht. Es sind 2 Jahre vergangen und ich habe viel erlebt. Genug um mir sicher zu sein, dass sich etwas Entscheidendes geändert hat. Ich bin viel, viel stärker geworden. Ich habe mehr Feinde und Probleme als damals, doch ich kann jetzt damit umgehen. Ich weiß, dass die Blondies nicht wichtig sind und mir überhaupt nichts tun können. Ihre einzige Macht ist das hemmungslose, bösartige Lästern denn für mehr sind sie zu dumm und vor allem zu feige! Und mit dieser Erkenntnis kann mir nichts mehr passieren. Ich stehe auf einer völlig anderen Ebene. Im Gegensatz zu damals ist auch folgendes wichtig geworden – ich habe Freunde. Freunde, auf die ich mich in allen Lebenslagen verlassen kann, Freunde die immer zu mir stehen. Mit J. (die trotzdem nervt!!) und C. habe ich 2 Personen gefunden, die manche in ihrem ganzen Leben nicht finden werden. Und ganz besonders wichtig ist auch, dass ein kleiner aber entscheidender Teil der Menschen, die mich kennen nun wissen, wie ich wirklich bin. Ich bin und war nie ein arroganter Mensch. Klar habe oder hätte ich genug Gründe um mir Dinge auf mich einzubilden, doch die sehe ich kaum. Ich bin mittlerweile so aufrichtig geworden, besonders gewachsen bin ich auch an den letzten 4 Monaten. Es ist nicht leicht Neid und Hass umzuwandeln in ehrliche Freude. Es ist nicht leicht immer nur eine einzige Person zu haben, die das kaputte Selbst nochmal darstellt. Und gerade weil so vieles in vergangenen Monaten und Jahren nicht leicht war konnte ich mich verändern. Ich hatte teilweise katastrophale Lebensumstände, aber fakt ist, ich lebe! Nach wie vor. Jetzt sogar noch mehr als damals. Und fest steht, ich weiß es jetzt auch! Nichts und niemand kann dieses Gefühl verändern.

Ich hab, obwohl ich das nie bewusst getan hab, so hart an mir gearbeitet, habe die Höhen und Tiefen überstanden, bin auf Beton aufgeschlagen und mit gebrochenen Beinen weiter gegangen. Auf so einem Weg erkennt man was wichtig ist. Besonders wichtig war auch, ein für alle Mal Klarheit in mein verwirrtes ‚Liebesleben’ zu bringen. Ich konnte endlich die innere Blockade lösen und mich bei T. entschuldigen, einsehen dass ich auch wirklich Dinge falsch gemacht habe, damals vor dieser ewigen Zeit. Ich konnte vergeben, einsehen und akzeptieren was sich nicht ändern lässt (bezüglich P. ... hust). Ich habe Frieden gefunden, mit Dingen von denen ich nicht mal wusste, dass sie mir noch etwas bedeuten. Die Stiche im Herz sind fast weg und die Risiken die ich eingegangen bin waren es wert. Dieser Bereich fühlt sich vollständig aufgeräumt an und ich bin sicher, es ist alles neu und sauber! Ich habe meine eigenen Denkmuster erkannt und arbeite jeden Tag daran, sie zu verbessern oder bereits gute aus zu weiten. Und ich mache wirklich Fortschritte. Ich schaffe es, weniger verbissen zu sein, merke dass auch manchmal 60% ausreichen um etwas zu Stande zu bringen. 60 sind besser als 0. Und es waren oft 0, weil ich keine Kraft mehr für 200 hatte. Ich kann rausgehen, auch wenn ich nicht dünn bin.Ich muss mich nicht für jeden Fehler hassen und bestrafen. Auch wenn ich nach wie vor hohe Ideale habe, ich lerne damit umzugehen und Wege zu finden genau dieses Niveau zu erreichen ohne mich völlig fertig zu machen. Insbesondere in der Schule hat mir das in letzter Zeit weniger Panik bereitet. Letztendlich ist nun nur noch das dünn sein geblieben. Mit allem anderen kann ich mich arrangieren. Ich habe genug Freunde um mich nicht einsam zu fühlen, sondern halbwegs geliebt und aktzeptiert. Ich habe eine Arbeitsmoral gefunden, die mich nicht aufregt. Ich kann Menschen ignorieren, die zu dumm sind um die Fresse zu halten. Ich kann trotz großer Komplexe glücklich sein. Glücklich und offener für neues. Ich liebe niemanden mehr so dass es weh tut. Alles hat sich bis jetzt verwirklicht, zwar nicht in Perfektion, aber gut genug um mich zufrieden zu stellen. Auch wenn wenn ich dafür ein paar zu hohe Anforderungen an die Welt streichen musste… Naja, das Leben ist nur selten ein Märchen. Fakt ist, jetzt fehlt nur noch eine Sache, auf die ich wirklich nicht mal im Traum verzichten würde: DÜNN SEIN. Zwischendurch war mir das zwar fast mal egal, aber im Hinterkopf blieb eine Stimme. Und es ist an der Zeit mal wieder auf sie zu hören. In den besagten schweren Zeiten der letzten Monate habe ich das Essen einfach gebraucht. Gebraucht als Unterstützung um die gesamten Bereiche hinzubekommen. Denn ich war teilweise wirklich allein, und zu schwach allein etwas zu schaffen. Doch jetzt habe ich mein Leben mehr oder weniger wieder aufgebaut und auf ein bestimmtes lebenswertes Niveau befördert, so dass ich das Essen als Ausweg, Hilfe und Not nicht mehr wirklich brauche. Ich habe die Chance bekommen einen traumhaften Sommer zu erleben und die will ich ein für alle mal nutzen! Ich sehe keinen Sinn wieder alles zu zerstören, denn dieser Turm ist nicht hoch und wackelig sondern relativ stabil. Nicht zu hoch, aber ein gutes Fundament um es auszubauen. Und genau mit dieser Einstellung kann ich auch dünn werden. Nicht wieder so überstürztes Fasten, nicht 3 Stunden Sport am Tag. Sondern auf meine Art, auf eine relativ entspannte Art die aber trotzdem genug bringt um mich im Sommer im Bikini gut aussehen zu lassen. Ich weiß nicht, wie viel Text sich in meiner Seele zusammen gestaut hat, aber ich kann es endlich aufschreiben. Ich fühle mich frei. So frei, dass ich geweint habe, vor Glück. So frei, dass ich mir sicher bin, dass alles gut wird. Dass ich dünn werde. Dass mein Leben gut wird. Dass es lockerer wird. Dass es nichts mehr ‚aufzuräumen’ gibt. Der Drang das Chaos zu ordnen ist weg. Denn es gibt keins mehr! ♥

und in 2 tagen kommt mein allerliebstes herzchen ohne dass ich nicht mehr leben würde zum ersten mal zu mir für das ganze wochenende. wir schreiben seit 2,5 jahren und telefonieren und alles nur aufgrund des 2. accounts im svz. ich liebe dich so sehr!


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