Freitag, 14. Januar 2011

runaway



letzter tag der woche, erleichterung füllt den körper. all das für weitere 5 tage überstanden. der kampf, das ekelhafte gefühl, fressen, hungern, aufgeben, schreien. jeden morgen 6uhr aufstehen, jeden morgen ein neuer krieg mit dem spiegelbild. will wieder zurück ins bett, doch ich muss funktionieren. mit jeder schicht makeup verschließe ich das wahre ich zurück ins Dunkle; in der nacht hatte es gewalt über mich, quälte mich mit träumen, ließ mich wimmern. eine stunde arbeit, mir blickt ein anderer mensch entgegen. wer ist das? weg zur schule 5minuten, mit ihr. stunde um stunde, totes dasein, leere anwesenheit. die augen sind so schwer. tränenberge gestern abend ließen sie anschwellen, kaum lassen sie sich öffnen. man sieht es nicht. 5 unterrichtsstunden ohne essen im magen, 5 stunden zeit über den tag zu entscheiden. komme zu hause an, greife mechanisch die zutaten. rühre, brate, stopfe. 6 eierkuchen, verschwunden in einem aufgeblähten magen. doch wann fiel die entscheidung? war es heute? zweifel kommt auf, das gewissen ist längst defekt. schon zu lange läuft das spiel mit dem teufel und er gewinnt es, jeden tag, jede nacht. reue ist verschwunden, hunger auch. fragen über fragen. nachher bin ich bei ihr, sie schafft es. endlich. es tut ihr gut, sie darf sich nicht noch mehr kaputt machen. ist sie doch erst durch mich so stark reingerutscht. doch sie kann nicht ohne mich, also mache ich es wieder kaputt. meine hände riechen nach zucker und öl, mein gesicht ist von einem glänzenden film überzogen. es weiß keiner. mama sagte, iss das eis nicht auf, ich will es heute. ich esse es. sie wird sich wundern, doch niemals verstehen. sie hat keine vorstellung was in mir vor geht, was ich mir antue. gestern abend, ich wollte ein paar kekse. sie gab mir keine, fragte 'machst du jetzt wieder so ne orgie?' 5 kekse, eine orgie.. die dummheit der menschen macht sprachlos, es tut weh. ich will weg.

1 Kommentar:

  1. das könnten meine gefühle sein, die du da beschrieben hast. :'(
    ich will auch weg. irgendwo hin, wo viele leute sind & wo ich nicht auffalle & behandelt werde wie jeder andere.

    AntwortenLöschen