Donnerstag, 13. Januar 2011

lass uns fliehen

wär so gern deins, teilt uns doch die ganze welt. bin hier, kenn dich nicht, du bist dort, willst mich nicht. wäre alles so einfach. los, lass uns zusammen weggehen, die zukunft ist doch längst kaputt. was haben wir für chancen, stehen uns selbst im weg, jeder für sich. zusammen wäre es nicht besser, doch schlimmer geht es nicht. du trinkst, ich esse nicht, wie wärs? was für ein leben, was für eine liebe. nur so zum zweck. mein herz, wir könnten uns niemals lieben, hängen ja doch zu sehr an den anderen. die, die zu glücklich sind. keine depressiven penner, wie wir. die mit leben, aussicht, glück. die ohne schmerz, die mit großen, hellen häusern. zusammen frei, oh ich würde so viel dafür geben. ich brauch dich, brauch die kraft, stütze, auch wenn du mich gar nicht hälst. ich liebe dich, anders. du liebst mich nicht anders, sondern gar nicht. hilfst gern. bitte, lass und fliehen, wegrennen, alles zurücklassen. wir können von luft leben, du trinkst und rappst, ich hungere und schreibe. matratze, kühlschrank, dusche, schreibtisch, einzimmerwohnung. wo ich sonst nur reichtum wollte, mit dir bräuchte ich keinen. will nur vergessen. vergessen, dass ich hier sitze, zitternd wegen den tausend schalen eis, eis im magen, eis im herz. und es nützt nichts. ich liebe niemanden, nicht mich selbst, nicht ihn, nicht dich, manchmal sie, die einzig gleiche. es frisst mich alles auf, ich fresse alles auf, nachher gehe ich unter. nein, eine zukunft gibt es nicht, nur sterben, ohne ein wirkliches ende. ich wollte das nicht.

3 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Das ist mit Abestand der poetischste Blogpost, den ich jemals gelesen habe.
    Musste ihn einfach bei mir unterbringen.
    Wenn du das selbst geschrieben hast, bist du echt talentiert!
    http://www.yearv.blogspot.com

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